Seminare





Geschichte der Seminare

Das erste Seminar fand auf Initiative von Oliver im Herbst 1999 in dessen Keller statt. Anlass waren einige fehlgeschlagene Abenteuer und eine insgesamt schlechte Grundstimmung in unseren Runden. Unsere siebenköpfige Gruppe war in einer kleinen Meisterkrise, denn die Einen hatten keine Ideen oder keine Lust und die Anderen konnten noch nicht so richtig für Stimmung und Spannung sorgen. An einem Abend unter der Woche sollten neue Ideen entwickelt und Lösungsansätze für die Probleme entwickelt werden. Die sicherlich interessantesten Programmpunkte waren die zum Thema Improvisation und zum Thema Abenteuerschreiben. Spieler mussten einmal ihre Problemfälle schildern und die anderen abenteuergerecht jeweils einen Ausweg bestimmen. Beim Abenteuerschreiben durfte jeder einer kleinen Überschrift nach, ein Abenteuer erfinden und in Kürze vortragen. Insgesamt waren sechs Leute anwesend, Alex, Bastian, Christian, Jörg, Paul und Oliver. Das Seminar war noch gar nicht als solches geplant, sondern eher wie ein Krisentreffen mit Unterstützung von Außen. Dennoch kam es insgesamt gut an und Paul beschloss spontan mit Oliver ein gemeinsames Seminar für beide Runden zu entwickeln und schon bald durchzuführen.

Das zweite Seminar war größer und wird wohl bin in alle Zeit unübertroffen bleiben. Paul und Oliver kümmerten sich um die Vorbereitung und spannende Programmpunkte standen an. Getreu dem Motto "Finstre Wälder, stolze Schlösser" ging es um atmosphärisches Rollenspiel. Bis um vier Uhr in der Nacht wurde im Pfadfinder-Gruppenraum getagt, gespielt und dargestellt. Unvergessen bleiben die unter die Haut gehenden Beschreibungen von Phantasiebegriffen ("Was ist ein Shadag"), die nächtliche Exkursion in den Wald, die Bilderbeschreibung "Der Wanderer über dem Nebelmeer" und der nächtliche Bardenwettstreit. Im Zuge des grandiosen Erfolges des zweiten Seminars ließen sich Paul und Oliver fortan als Großmeister feiern. Bald schon sollte der dritte Teil folgen. Mit dem Seminar einher ging die erste Verflechtung der beiden Runden: Neben dem gewohnten Stamm der Freitagsrunde kamen aus Pauls, damals noch aktiver Runde, Pierre, Robert, Helge und Dominik. Die Stimmung war wunderbar und spätestens als zu fortgeschrittener Stunde der Glühwein ausgeschenkt wurde, brachen die Hemmnisse zwischen den einzelnen Spielern.

In der Welle der Euphorie des zweiten Seminars war es nur eine Frage der Zeit wann das Dritte die Rollenspieler erfreuen würde. "Von Tatzelwurm und Wirkselkraut - Rollenspiel in Aventurien" lautete das Motto und im März 2000 ging es getreu dem Motto rund um das Schwarze Auge. Wieder kamen einige Neulinge hinzu, Tilman und Attila, denn durch die Trennung unserer Freitagsrunden hatten wir um Nachwuchs gebeten und diesen auch erhalten. In "Sharisad und Zwergenkrieger" ordneten die Spieler untereinander die besten und die unpassendsten Helden zu. Alexander wurde stets als Phexgeweihter und Streuner angesehen, Jörg als Zwerg oder Kampfmagier… Andere beliebte Programmpunkte waren der Brockhaus und die endliche Geschichte. Wieder wurde der Gruppenraum für zwei Tage angemietet und bis tief in die Nacht gespielt und vorgetragen. Das Highlight des dritten Seminars war aber mit Sicherheit das Austeilen des Herolds, der ersten gemeinsam herausgebrachten Rollenspielzeitschrift unserer Runden. Viel Arbeit war in den Monaten zuvor hineingesteckt worden, im Akkord wurde kopiert und das Layout verfeinert, insgesamt wurden 32 Seiten mit anregenden, humorvollen, spannenden und kniffligen Materialien gefüllt. Das Seminar kam wieder hervorragend an, ohne jedoch den Kultstatus des ersten Seminars zu übertreffen. Da sich bei Oliver die Zivildienstzeit dem Ende entgegenneigte und Pauls Abitur bevorstand sollte auf das nächste Seminar lange Zeit gewartet werden.

Von Mysterium Stadt weiss ich leider kaum noch etwas……. Verbessert mich wenn mir Fehler unterlaufen sind.

Da nun die Zeit kam, in der jeder seines Weges ging, Oliver mit dem Studium begann, Paul sein Abi machte und zur Bundeswehr ging, später dann zum Zivildienst wechselte, vergingen einige Monate in denen kein Seminar anstand. So nahm Christian seine freie Zeit zusammen und plante sein eigenes Seminar im November 2001. Der Rahmen war beschaulicher, denn durch den Zusammenbruch von Pauls Runde waren einige Rollenspieler aus dem Kreis entschwunden und außer Sebastian Dännart niemand hinzugekommen. Das ganze Seminar war auf lediglich sechs Stunden ausgelegt und so hielt sich auch die Anzahl der Programmpunkte in Grenzen. Einige Stadtabenteuer wurden gestaltet, typische Szenen, wie Wirtshausbesuche oder Einkäufe schillernd beschrieben und städtische Charaktere ausgestaltet. Den Abschluss machte eine Variation von Stadt, Land, Fluss, in der die Spieler möglichst einfallsreiche Schlagwörter zu bestimmten Bauwerken, Personen und umliegenden Gebieten machen mussten. Auch dieses Seminar war ein Erfolg, bedenkt man doch, dass es Christians Erstlingswerk war und zudem in Eigenregie erstellt wurde. Jeder hatte Spaß, auch wenn der Kultstatus diesem Seminar verwehrt blieb. Vielleicht lag das auch an der wenig heldenhaften Umgebung, gibt es doch in der Stadt keine Riesenlindwürmer zu erschlagen und keine Orks zu jagen…?!?

Auch Paul meldete sich zurück - gemeinsam mit seinem Schüler Robert (dem weisen Orakel). Das erste und bislang einzige Weltenbauseminar fand im Februar 2002 statt. Ort war wie mittlerweile üblich der Gruppenraum, doch anders als die vorangegangenen Male war nicht das gute Rollenspiel Thema, sondern die Erschaffung einer eigenen, phantasievollen Welt. Kreativia sollte geboren werden… Zunächst wurden Reiche zugeteilt, Finsterland, Gebirgsland, Lavaland, Waldland, Auenland und Weitere. In verschiedenen Runden wurden Karten gezeichnet, die Länder beschrieben, Rassen kreiert und Wissenschaften, Geschichten und Ereignisse festgehalten. Dann aber kam der Höhepunkt des Abends. Auf einem gigantischen Spielbrett wurde eine Schlacht ausgefochten, Bündnisse geschmiedet und Heere verschoben. Finsterland und Gebirgsland verschworen sich zu einer gefahrvollen Bruderschaft, das liebliche Auenland war bedroht, heilige Stätten wurden geschliffen und Städte eingenommen. Schließlich wurden die Sieger gekürt: Erik und Sebastian (als Team) mit dem rauen Steppenland Imu?en en Tau und Oliver mit den finsteren Landen von Drachvalon. Das Weltenbauseminar war ein voller Erfolg. Auch wenn die Tradition der Rollenspielseminare dadurch nicht weitergeführt wurde und ein ganz neuer Seminartyp eröffnet wurde hatten alle Teilnehmer den Tag lang riesig Spaß bei der Bevölkerung ihrer Ländereien und der abschließenden Schlacht. Paul hatte sich aber in der Planung dermaßen aufgerieben, dass das Weltenbauseminar die vorerst letzte rollenspielerische Handlung war und er sich fortan anderen Aufgaben widmete.