Meisterecke





Darstellungsmöglichkeiten einer Agentenrunde
in Aventurien - Regelwerk DSA4

Um einmal eine andere Art der Spielkonzeption zu bekommen, kann man eine Heldengruppe auch einmal vollkommen in den Dienst einer Geheimorganisation oder in Kirchendienst stellen und Abenteuer von einem Vorgesetzten oder gar eines Staatsoberhauptes zu bekommen. So kann man neben dem klassischen Tavernenauftraggebern abweichen und ein Heldenall-tagsleben umgestalten. Hier gibt es neben den Finanzen auch ein Rangsystem, in welchem die Helden mit der Zeit aufsteigen könnten oder degradiert werden. Zudem rückt einmal der Sozialstatus durch den festen Wohnsitz oder zumindest eines festen Lebens in den Vordergrund. Zudem kann man den Spielern das Staatssystem vom jeweiligen Auftragsland oder -kirche näher bringen und sie einmal vollkommen in diese einbeziehen. Organisationen zur Berufung können vor allem die KGIA, der Adlerorden, die Magiergilden und viele mehr. Hier kann man dann auch richtige Gegenparteien (z.B. Omerta) anführen und einmal von klassischen "Rettet die Prinzessinen"-Abenteuern abweichen und Entführungen, Attentate und andere Staatsakte einfügen. Die Spieler werden dann mit Lebensunterhalt, den Gehaltsstufen und Organisationsstrukturen konfrontiert und erleben einmal andere Abenteuer, während sie nicht um den Preis feilschen oder für ein paar Heller arbeiten müssen. Zudem kann man dann je nach Region auch noch verschiedene Aufgabenfelder einfügen. Man kann die Helden für "Innere Angelegenheiten", "magische Rechtsverfolgung" und einfa-che Spionageaufträge einsetzen und es ergeben sich interessante Gelegenheiten, um neues Spielerkönnen darzulegen.

Die nachfolgenden Tabellen und Kosten habe ich aus der Mittelreich- und Horasbox des DSA3-Systems erarbeitet und dem DSA4 System angepasst. Ich habe mir eine Kombination aus dem Sozialstatus, dem Einkommen-Ausgaben und einem gewissen Erfahrungsbonus er-dacht, um auch den zusätzlichen Aufgaben mit aufsteigendem Rang gerecht zu werden. Als Grundlage habe ich eine militärisch, staatliche Offizierslaufbahn genommen und sie dann mit den Lebensstilen eines städtischen Aventuriers verglichen, um so eine ordentliche Regelung zu bekommen. Als Anfangseinstufung des Rangs habe ich den Startsozialstatus der Helden genommen und diese den Unteroffiziersstufen angepasst, wobei Vor- und Nachteile wie Adelige Abstam-mung oder ein Titel, den Status alternativ um einen heraufsetzt und gesellschaftlich Nachteili-ge diesen alternativ herabsetzt, wobei er nicht aus dem Unteroffiziersbereich fallen darf.

Anfangssozialstatus Rang
5-9 Korporal/-ya
10-12 Sergant/-ya
12+ Ensignio/-a


Wie die Aufstiegsmöglichkeiten in der Runde und in der Organisation geregelt sind, muss die Gruppe selbst entscheiden, allerdings ergibt sich, dass es mit steigendem Rang schwieriger wird den nächsten Rang zu erhalten und es kann eine gute Möglichkeit sein, dass ein Held auch für große Fehlschläge, welche vermeidbar ist, auch einmal degradiert wird und sich die Gunst des Vorgesetzten zurückgewinnen muss. Eine Empfehlung wäre je nach Abenteuerlänge und Zeitablauf, dass die Helden alle vier bis acht größeren Abenteuer oder alle zwei Dienstjahre eine Beförderung erhalten sollte, jedoch sollten man es der Gruppe anpassen. Zudem sollte man hier auch auf militärische oder staats-organisatorische Talente achten, wodurch eine bestimmte Weitsichtigkeit gegeben sein muss. Des Weiteren kann man überlegen, ob der Sozialstatus mit der Beförderung steigt oder ob man es durch Auszeichnungen für besondere Verdienste nach den Regeln der Anerkennung steigen lässt. Im Verhältnis sollte jedoch gesehen werden, dass bestimmte Ränge nicht als einfacher Bürger erhalten werden sollten. Was den Abenteuerbonus angeht, sollte man dies nicht ins Zentrum einer Beförderung stellen, sondern als Spielleiter oder als Gruppe darauf achten, dass vor allem die Aufgaben und die Verantwortlichkeit gegeben seinen muss und dies einen Offizier von einem Unteroffizier un-terscheidet und dass ein Ranghöherer schon eher heikle Aufträge bekommt, als ein frischer junger Korporal. Das Gehalt soll hier als Leitlinie zugrunde liegen und sollte je nach Landstrich vielleicht den Kosten der Helden angeglichen werden und wenn es um die Bewaffnung oder Auftragsge-genstände geht, überlegt werden, was die jeweilige Organisation herausgeben kann und wel-che zu selten ist. Zudem sollten die Spieler die Organisation nicht als Hilfswerkzeug betrach-ten, sondern als Auftraggeber und Aufsichtsbehörde, wo sie nachher auch Bericht erstatten müssen und ihr Handeln auch folgen haben könnte. Auch sollte der Sozialstatus beim Gehalt eine Rolle spielen, wodurch ich entwickelt habe, dass dieser als einfacher oder doppelter Silbertalerbonus erhalten werden können. Auch wenn ein Außenstehender an die Organisation herantritt oder eine Belohung für bestimmte Tätigkeiten gegeben werden sollten, habe ich einen Grenzwert entwickelt, an dem man sich orientieren kann und wiederum von dem Sozialstatus abhängt und in Silbertalern berechnet wird. Auch Spieler, welche ein Abenteuer verpasst haben, sollen für die vergangene Zeit nicht leer ausgehen, da ein Abenteuer in der Regel mehrere Tag umfasst und er sich dabei einfach um die Organisation gekümmert hat und so einige Abenteuerpunkte noch verdient hat(s. unten!). Zudem kann man in einer solchen Runde auch einmal den Spieler mit Alltagskosten, wie Le-bensmittel oder Miet-/Lebenskosten, konfrontieren und sehen, wie sie auf Staatssteuern und Kirchenzehnt reagieren. Dieser Lebenstil soll wie zuvor auch durch den Sozialstatus errechnet werden, wobei ein Held auch eine Stufe unter- oder oberhalb seiner Schicht leben kann, auch wenn er dabei von seiner und der jeweiligen Schicht mit Misstrauen beachtet werden sollte, während er sich mit den Veränderungen abfinden muss. Des Weiteren können sie auch Investitionen oder Eheleute einführen, wobei die Investitionen natürlich nach dem Risiko zu beurteilen sind (s. ebenfalls die Horasbox) und die Eheleute nach alte Option evtl. auch schon eine Erfahrungsbonus in Höhe des Charismas geben, wobei diese nicht dem Rangbonus zugänglich sind. Außerdem kann man weitere gesellschaftliche Elemente, wie Logen und Imanspiele, einbauen, welche den Helden auch Kontakte einbrin-gen, um sich evtl. in bestimmten Talentgebieten fortzubilden oder Kontakte zu bestimmten Schichten aufzubauen.

Im Ganzen ist eine Agentenrunde einmal was anderes als eine Wandergruppe, welche viel sieht und kein festes Zuhause hat. Außerdem kann man hier einmal das gesellschaftliche Le-ben und insbesondere Duelle in den Vordergrund stellen. Allerdings muss die Gruppe sich dann auch ein Gebiet oder Bereich festlegen und für Weltenwanderer ist dies weniger geeignet.

Christian